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Ludwigsburger Kreiszeitung vom 26. Juli 2011

Projekt „Soko Burgfeld“ fördert und unterstützt Fünftklässler – Weitere Finanzierung noch nicht gesichert

Wie man ohne Konflikte miteinander leben und lernen kann, das will die „Soko Burgfeld“ vermitteln. Seit drei Jahren gibt es das Projekt für Jungen der fünften Klasse der Burgfeldschule. Alle Beteiligten wünschen sich, dass es auch weiterhin angeboten werden kann.


Doch die Finanzierung ist noch nicht ganz gesichert. Rund 50 Prozent kann über den vom Sachsenheimer Gemeinderat beschlossenen Ausbau der Schulsozialarbeit an der Burgelfschule abgedeckt werden. Wie die fehlenden 15 000 bis 20 000 Euro aufgebracht werden können, muss sich über die Sommerferien noch klären. Bisher finanziert der Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg (KVJS) maßgeblich das Projekt. Unterstützung gab es auch von der Stadt Sachsenheim und aus dem Spendenfonds der Diakonie.

Dass das Projekt weitergehen muss, steht für Schulsozialarbeiterin Nicole Grosche und Sozialpädagoge Jonas Helferstorfer ebenso außer Frage wie für Schulleiter Joachim Treffert, Stadtjugendpfleger Gerhard Neuberger und Kontaktlehrer Werner Thumm. Zusammen mit Claudia Obele von der evangelischen Jugendhilfe Hochdorf, die an der Burgfeldschule mit der Schulsozialarbeit beauftragt ist, zogen sie gestern im einem Pressegespräch nach drei Jahren „Soko Burgfeld“ Bilanz.
„Soko Burgfeld“ steht für sozial und kompetent an der Burgfeldschule. Diese beiden Eigenschaften sollen Jungen aus der fünften Klasse in der Gruppe erlernen. Einmal in der Woche trifft man sich. Zudem gibt es zwei erlebnispädagogische Wochenenden, Und was ganz wichtig ist: die Eltern werden mit einbezogen.
Während anfangs der Schwerpunkt darauf gelegt wurde, bereits auffällig gewordene Schüler mit Migrationshintergrund zu fördern, wird das Projekt inzwischen allen Schülern der fünften Klasse im Rahmen der Ganztagsschule und in enger Kooperation mit der Klassenlehrern angeboten. Denn in dieser Zeit entstehen Klassengemeinschaften neu, und soziales Lernen steht im Mittelpunkt.

2011 07 soko Bild LKZ Homepage

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Nicole Grosche und Jonas Helferstorfer treffen sich regelmäßig mit maximal 15 Jungs, um zu erarbeiten, wie man Konflikte gewaltfrei lösen kann. In der „Soko Burgfeld“ ist nicht nur Platz für aggressive Jugendliche, sondern auch für die Stillen und die Außenseiter. „ In der Soko wird Selbstsicherheit vermittelt, und es werden kommunikative Fertigkeiten und soziale Fähigkeiten eingeübt, auf die die Jungen später zurückgreifen können“, erklärt Claudia Obele. Gleichzeitig sollen Lernmotivation und Leistungsbereitschaft entwickelt werden.
„Anfangs gab es schon auch Widerstand gegen das Projekt“ erinnert sich Kontaktlehrer Werner Thumm. Warum soll gerade ich da hin, habe so mancher Schüler gefragt. Auch einige Eltern seien skeptisch gewesen. „Aber aus dem müssen ist inzwischen dürfen geworden“, freut sich nicht nur Thumm. Zur „Soko Burgfeld“ zu gehören, sei jetzt cool. „Warum soll ein funktionierendes Projekt gecancelt werden?“ sorgt sich Schulleiter Treffert. Gäbe es eine 80-Prozent-Stelle für die Schulsozialarbeit, wäre auch die „Soko“ gerettet, hadert er immer noch ein wenig mit dem Sachsenheimer Gemeinderat, der lediglich einer Aufstockung von 40 auf 60 Prozent zugestimmt hat.

Von Kristina Winter

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