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Ludwigsburger Kreiszeitung vom 25. Juli 2014

Jugendhilfe Hochdorf hat neun Jugendliche zu Medienscouts ausgebildet – Hilfe für Altersgenossen
Kinder und Jugendliche wachsen heutzutage ganz selbstverständlich mit modernen Medien auf: Sie surfen im Internet, kommunizieren in sozialen Netzwerken – hin und wieder telefonieren sie sogar mit ihren Smartphones. Doch das digitale Zeitalter hat, wie auch in der realen Welt seine Schattenseiten: Cyber- Mobbing, Gewalt und Pornografie sind im weltweiten Netz allgegenwärtig.

Um Jugendliche auf die Gefahren beim Umgang mit Facebook, WhatsApp & Co. vorzubereiten, hat die Aktion Jugendschutz ihr „Medienscouts“ – Projekt ins Leben gerufen.
Welche Fotos sollte man besser nicht ins Internet stellen? Wie verhält man sich, wenn man auf einer Internetplattform Kontakt mit Freunden aufnimmt? Mit solchen Fragen haben sich neun von der Evangelischen Jugendhilfe Hochdorf betreute Kinder und Jugendliche drei Tage lang beschäftigt.

Ehrenamtliches Engagement

Jetzt überreichten Hendrik Blaich, Fachreferent bei der Aktion Jugendschutz, und Claudia Obele, Vorstandsvorsitzende der Evangelischen Jugendhilfe, den zwischen zehn und 14 Jahre alten Kursteilnehmern ihre Zertifikate, die sie künftig auch als Nachweise für ehrenamtliches Engagement Bewerbungen beilegen können. „Wir wollen die Jugendlichen über Chancen und Risiken der Nutzung moderner Medien informieren“, so Blaich. „Zudem können die ausgebildeten Medienscouts jetzt auch eigene Projekte umsetzen, dabei Selbsterfahrung sammeln und ihre Erfahrungen Gleichaltrigen weitergeben.“

Acht der neun frischgebackenen Medienscouts erläutern noch einmal, wie sie ihre Altersgenossen über die Tücken des Internets aufgeklärt haben. Einige von ihnen haben beispielsweise ein Faltblatt zum Thema „Internetseiten für Kinder“ entworfen, das auch für Eltern interessant ist. Bestimmte Suchmaschinen wie www.fragfinn.de etwa sollen garantieren, dass die Kinder beim Surfen nicht auf illegale Seiten stoßen. Unter www.helles-koepfchen.de wiederum finden sich Infos über Schulfächer, Sport, Hobbys und Freizeit – nach Angaben der Medienscouts mit kindgerechten Inhalten, dafür aber ohne Kostenfallen.

Ein anderes Projekt: Einer der Jugendlichen hat Schüler der Bissinger Waldschule, die erst seit kurzem in Deutschland leben und die deutsche Sprache noch lernen müssen, in den richtigen Umgang mit dem Smartphone eingewiesen. Themen wie „Mach dein Handy sicher“, „Vorsicht Abzocke“ oder „Das Handy muss draußen bleiben“ standen an diesem Tag auf dem Stundenplan. Andere Medienscouts haben eine eigene Internetseite erstellt, auf der sie unter anderem Tipps zum Umgang mit dem weit verbreiteten Netzwerk WhatsApp zur Verfügung stellen.

Auch in Zukunft sollen die Medienscouts ihre Erfahrungen in Schulen, Bekannten- und Freundeskreisen weitergeben. Knapp 30 von der Jugendhilfe Hochdorf betreute junge Menschen im Landkreis Ludwigsburghaben die Kurse in den vergangenen Jahren absolviert, in ganz Baden- Württemberg waren es bislang mehr als 90. Die Vorstandsvorsitzende Obele hofft, dass die Aktion Jugendschutz ihre Initiative weiterhin anbietet. „Die Nachfrage nach zusätzlichen Medienscouts ist jedenfalls vorhanden.“ (Von Frank Klein)

2014 07 25 lkz keine angst vor gefahr im internet

 

 

 

 

 

 

 

 

Sie wissen wo die Gefahren im Internet sind: die neuen Medienscouts der Jugendhiöfe Hochdorf (Foto: Holm Wolschendorf)

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