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Bietigheimer Zeitung vom 24. Dezember 2014

BZ-Aktion 2014: Leser der Bietigheimer, Sachsenheimer, Bönnigheimer Zeitung spenden 105 848 Euro

Michael Marek, Geschäftsführer der Diakonischen Bezirksstelle, betonte erneut bei der Spendenübergabe an fünf Organisation die wachsende Notwendigkeit der BZ-Aktion: "Ein kolossaler Segen für die Menschen."

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Die Leser der Bietigheimer, Sachsenheimer, Bönnigheimer Zeitung haben es mit ihrer großen Spendenbereitschaft wieder möglich gemacht, dass an fünf soziale und karitative Organisationen - und damit an Menschen in Not - zwei Tage vor Heilig Abend die Spendenschecks übergeben werden konnten. Wie seit Jahren haben wieder mehr als 800 Einzelspender die BZ-Aktion unterstützt - mit einer Spendensumme von 105 848 Euro in diesem Jahr.
Eine verlässliche, jährliche Unterstützung ermöglichen die Spenden der BZ-Leser für die Diakonischen Bezirksstellen in Bietigheim-Bissingen und Vaihingen sowie für die Caritas Familienhilfe in Bietigheim-Bissingen. Jeweils einen Spendenscheck in Höhe von 20 000 Euro konnten Manfred Gläser, Vorsitzender der BZ-Aktion Menschen in Not und Herausgeber der Bietigheimer, Sachsenheimer, Bönnigheimer Zeitung, an die drei Organisationen überreichen. "Im Integrationsbereich und bei der Altersarmut nimmt der Bedarf ständig zu. Das ist sehr betrüblich", sagte Rainer Bauer, Geschäftsführer der Diakonischen Bezirksstelle Bietigheim-Bissingen, der seine Aufgabe und die seiner Mitarbeiter darin sieht, Menschen in Notlagen zu ermöglichen, sich selbst zu helfen. Dabei müsse oft eine finanzielle Überbrückung geleistet werden. Genau dabei helfen die Spendengelder der BZ-Aktion.
Noch eine halbe Stunde vor der Spendenübergabe habe er ein Gespräch mit einer alleinerziehenden Mutter geführt, der wegen 33 Euro von Amts wegen die neue Wohnung nicht genehmigt werden sollte, berichtete Michael Marek. Spaß mache es keinem, aber viel Freude, wenn man unbürokratisch und schnell helfen könne, wie etwa mit den Spenden der BZ-Leser. Nach der Einschätzung des Geschäftsführers der Diakonischen Bezirksstelle in Vaihingen geht die Schere zwischen Arm und Reich weiter auseinander. "Ich hätte nie gedacht, dass es so etwas in unserer Gesellschaft gibt", sei die Aussage eines juristischen Dozenten gewesen, der bei der Bezirksstelle Einblicke gewinnen konnte, erklärte Marek. Ein Problem sei darüber hinaus, so Marek, dass im Jahr 2014 die direkten Spenden an seine Organisation stark zurückgegangen seien. "Für viele unserer Klienten ist es beschämend auf finanzielle Hilfe angewiesen zu sein, aber diese Hilfen werden extrem wertgeschätzt", sagte der Geschäftsführer.
"Die Nachfrage nach Sozialberatung nimmt jedes Jahr zu", erklärte Hendrik Hook, Leiter der Caritas Ludwigsburg-Waiblingen-Enz. Unterstützung bei psychosozialen Problemen, aber auch bei materiellen Schwierigkeiten und die Hilfe zu Selbsthilfe kennzeichne die Arbeit der Familienhilfe in Bietigheim-Bissingen. "Nicht nur Menschen, die keine Arbeit haben, sondern auch Menschen, die sehr gering bezahlt werden", so Hook werden von der Familienhilfe betreut. "Wir könnten vieles nicht tun, wenn es die Spenden aus der BZ-Aktion nicht geben würde", betonte er.
5000 Euro fehlten der Lebenshilfe Ludwigsburg für den Kauf eines Einsatz-Pkw, die jetzt aus den Einnahmen der diesjährigen Spendenaktion zu Verfügung gestellt werden konnten. "Inklusion bedeutet, behinderte Menschen in ihrem Lebensumfeld und beim Wohnen zu unterstützen", erklärte Geschäftsführer Rainer Weißer.

23 behinderte Menschen werden zurzeit von fünf Sozialarbeitern in Wohngruppen in Bietigheim-Bissingen und Löchgau begleitet - und weitere Nachfragen seien vorhanden. Auch für die Fahrten zwischen den Wohngruppen wird das neue Fahrzeug genutzt.
"Für eine gute Arbeit braucht man eine gute Infrastruktur", sagte Andreas Walker, kaufmännischer Vorstand der Evangelischen Jugendhilfe Hochdorf im Landkreis Ludwigsburg. Etwa 100 Kinder, Jugendliche und Familien werden von seiner Organisation im Bietigheim-Bissingen und Sachsenheim betreut. "Soko Burgfeld" und flexible Hilfen in Wohngruppen sind nur zwei der Aufgaben der Jugendhilfe. Mit einem neuen Kleinbus werden nun Fahrten für und mit den Jugendlichen, aber auch zu Freizeiten im eigenen Schwarzwaldhaus bei Freiburg möglich. Mit 20 000 Euro aus dem Spendentopf der BZ-Aktion und einer großzügigen Unterstützung des Bietigheim-Bissinger Autohauses Weller konnte dieses Fahrzeug nun gekauft und übergeben werden (Foto auf dieser Seite). Jürgen Weller nutzte die Fahrzeugübergabe, "stellvertretend für viele Spender" die BZ-Aktion zu charakterisieren: "Eins zu eins kommt jeder Spenden-Euro verlässlich direkt an." Dass dabei jedes Jahr größere Beträge an ausgewählte Organisationen weiter gegeben werden, erleichtere deren Arbeit sehr, so der Bietigheim-Bissinger Geschäftsmann.

"Die BZ-Aktion ist unser großer Sponsor", betonte Rolf Schnee, Vorsitzender des Bietigheim-Bissinger Krankenhausförderverein Kusaidia Afrika. Im Bereich der Diözese Mbulu in Tansania sei die Versorgung von Kranken nach wie vor ein Problem, auch aus Personalnot in den Krankenstationen und im Krankenhaus. Die Ärztin Schwester Basilisa Panga hat deshalb eine Laborantenschule initiiert und inzwischen die vielen staatlichen Auflagen zur Lizenzierung und Zulassung erfüllt. Am 1. Januar soll nun der erste Ausbildungsjahrgang starten. Mit 10 000 Euro aus der BZ-Aktion wird dieses Projekt, zu dem auch die Gebäudesanierung und Ausstattung der Labore gehören, unterstützt.

Mit seinem persönlich Dank würdigte Manfred Gläser den Einsatz der Verantwortlichen und der Mitarbeiter der unterstützten Organisationen: "Ihr persönliches Engagement und ihre Bereitschaft, Hilfestellung in schwierigen Lebenssituationen zu geben zeigen beispielhaft, dass Menschlichkeit kein leeres Wort ist. Unsere Leser und wir unterstützen sie bei dieser Tätigkeit gern." VON JÜRGEN KUNZ

 

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Spenden- und Fahrzeugübergabe: Der Vorsitzende des Vereins Menschen in Not, Manfred Gläser (2.v.r.), überreichte die Erlöse der BZ-Aktion. Foto: Martin Kalb

 

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