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Ludwigsburger Kreiszeitung vom 28. April 2015

Die Jugendhilfen im Kreis Ludwigsburg wollen die Teilhabe an Projekten fördern

15 Projekte der Jugendhilfen im Kreis Ludwigsburg haben am Samstag ihren Beitrag zum "Mit-Projekt" in Remseck vorgestellt. Die Jugendhilfen unterstützen Familien bei Erziehungsfragen oder Konflikten.


Zum Beispiel beim Umgang mit schwer erziehbaren Kindern oder sie helfen von ständigen Auseinandersetzungen geprägten Familien. Kreisweit nehmen rund 220 Familien täglich diese Betreuungsangebote wahr. Das "Mit-Projekt" wiederum hat zum Ziel, die ambulant oder stationär betreuten Eltern, Kinder und Jugendliche stärker mit einzubeziehen.
Bei der Auftaktveranstaltung am Samstag lud die Jugendhilfe Hochdorf 15 Teams aus dem Kreis zur Vorstellung ihrer Projekte ein. Neben rund 40 Mitarbeitern waren auch fast 30 Eltern in der Gemeindehalle. "Die Idee ist, das die Eltern und Kinder mitreden sollen ", sagte Claudia Obele. Die Vorstandvorsitzende der evangelischen Jugendhilfe Hochdorf sagte, dass sich manche Eltern nicht trauten, von sich aus ihre Wünsche zu äußern. "Das wird von uns nichts als Gemecker verstanden", betonte Obele.

Bei den 15 Projekten, die Teil des Mit-Programms sind, arbeiten rund 80 Erzieher und Sozialpädagogen. Die 15 Teams bekamen Unterstützung von Remi Stork, der Geschäftsführer der evangelischen Aktionsgemeinschaft für Familienfragen der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe. Die Teams hätten die Teilhabe-Projekte aber, wie Stork lobte, "letzten Endes selber entworfen".

So soll beim Elterncafé in Ludwigsburg zukünftig auch mal gemeinsam gekocht werden, um den Teilnehmern zu zeigen, was andere Eltern so zubereiten. In Remseck werden Mädchen in der Wohngemeinschaft auf dem Weg zur Selbständigkeit begleitet. Sie wollen aber auch mit ihren Betreuern gemeinsam die Regeln bestimmen. Sei es, wann Sperrstunde ist oder, dass sie Freunde und auch Partner in die Wohngemeinschaft einladen dürfen. Im Bottwartal entsteht das Projekt "Zeitung von Kindern", bei dem den Kleinen eine Plattform für ihre Ideen und ihre Kreativität geboten wird. Die flexible Hilfe Bietigheim-Bissingen - eine Betreuungsform, bei der die Helfer auch zu den Familien nach Hause kommen - will mit einem Fragebogen genau herausfinden, wie die Eltern gerne am Angebot partizipieren würden.

Die Vorstellungen kamen bei den Gästen gut an. Aber auch schon zuvor gab es für die Anwesenden etwas zu sehn. Wie schnell es zum Familienzwist kommen kann, wurden den Gästen anhand von zwei Theaterstücken dargelegt. Das Erste zeigte eine Streitsituation am Esstisch. Das zweite Stück führe dann Lösungsansätze vor. "Es geht darum, dass Eltern ihre Rechte vertreten, aber die Kinder trotzdem sehen, dass ihre Wünsche berücksichtigt werden", sagte Obele. (Von Sebastian Grosshans)

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