Zukunft geben - Fliegen lernenZukunft geben - Fliegen lernen

Ludwigsburger Kreiszeitung vom 29. Mai 2015

Matthias Cramme ist an der Einrichtung am Steinhaus tätig.
Die Schulleiterin Sabine Müller hofft, dass nach mehreren Personalwechseln in kurzer Abfolge nun durch Matthias Cramme endlich Kontinuität in die Schulsozialarbeit an der Schule im Steinhaus kommt.


Matthias Cramme ist kein Typ der Selbstdarstellung. Er weiß, was er kann- und das ist eine ganze Menge. So bringt er für seine neue Tätigkeit als Schulsozialarbeiter an der Besigheimer Förderschule am Steinhaus vielfältige berufliche Erfahrungen mit. Insgesamt 18 Jahre arbeitete der gelernte Schreiner, der an der Evangelischen Hochschule auf der Karlshöhe in Ludwigsburg Sozialpädagogik studiert hat und dabei sowohl die staatliche Anerkennung als auch die kirchliche Qualifikation zum Diakon erworben hat, in der Jugendhilfe in Korntal. Für stationäre und ambulante Angebote sei er in dieser Zeit zuständig gewesen, berichtet Matthias Cramme. Dabei habe er auch eng mit der Johannes-Kullen-Schule für erziehungsbedürftige Kinder zusammengearbeitet. „Dadurch habe ich sehr viel mit verhaltensoriginellen Schülern zu tun gehabt.“ Darunter seien neben Haupt- auch Förderschüler gewesen. Somit sei er mit deren Bedarf ebenfalls bereits vertraut.
Wer Matthias Cramme von seiner bisherigen Tätigkeit berichten hört, bekommt den Eindruck, da spricht einer, der die an ihn gestellten Herausforderungen gerne angenommen hat, der unglaublich viele Erfahrungen dadurch gemacht hat, die seine Qualifikationen gestärkt haben.

Warum dann der Wechsel an die vergleichsweise sicher sehr viel ruhigere Schule am Steinhaus? „Zum Jahreswechsel habe ich mir vorgenommen, eine neue Herausforderung anzugehen“, antwortet der 46-Jährige. Da sei es ihm gerade recht gekommen, dass er von der freiwerdenden Stelle an der Besigheimer Förderschule erfuhr. „In der Jugendhilfe ist schon sehr viel Wasser den Bach hinuntergegangen, ist für die Kinder und Jugendlichen schon zuvor vieles schief gelaufen, während die Schulsozialarbeit mehr präventiv ist und ein Stück weit früher ansetzt.“ Zudem habe er das Arbeitsfeld Schule durch seine Frau, die an einer Ludwigsburger Grundschule unterrichtet, seit jeher „hautnah mitbekommen“.

„Ein Schwerpunkt werden sicherlich erlebnispädagogische Angebote sein“, erklärt Cramme auf die Frage, ob es schon konkrete Projekte gibt, die er an der Schule im Steinhaus gerne umsetzen möchte. Doch als ersten Schritt gehe es darum, Beziehungen zu den Kindern und Jugendlichen und dem Kollegium zu knüpfen, sich in das Bestehende zu integrieren und die bisherigen Angebote seiner Vorgängerin, wie etwa das Schülercafè oder die bewegte Pause, in denen er als Schulsozialarbeiter Präsenz zeigt, fortzuführen. In einem zweiten Schritt wolle er dann schauen, wo der Bedarf liegt und eigene Angebote entwickeln. Dafür hat Cramme bereits viele Ideen. Ob sie sich umsetzen lassen, werde sich zeigen - alle aber wohl nicht. Denn die Umsetzbarkeit ist auch eine Zeitfrage. Cramme ist nur zu 45 Prozent an der Schule im Steinhaus tätig. Zudem hat er von einer Kollegin deren25-Prozent-Stelle an der Friedrich-Schelling-Schule übernommen. An der benachbarten Gemeinschaftsschule wird er das Paten-Projekt fortführen, in dem Erwachsene mit Berufserfahrung Jugendliche beim Start ins Arbeitsleben unterstützen. Träger der Schulsozialarbeit an beiden Schulen ist die Evangelische Jugendhilfe Hochdorf.
An der Schule im Steinhaus ist man froh, Matthias Cramme als neuen Schulsozialarbeiter für sich gewonnen zu haben. Rektorin Sabine Müller ist dabei nicht nur von seinen Qualifikationen angetan. Nach mehreren Personalwechseln in der Schulsozialarbeit aus verschiedensten Gründen hofft sie nun, dass „Kontinuität reinkommt“ - auch für die Schüler, die sonst immer wieder erst neu Vertrauen zu dem Betreffenden aufbauen müssten. (Von Luitgard Schaber).

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Nimmt die Herausforderung an: Schulsozialarbeiter Matthias Cramme

Foto: Alfred Drossel

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