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Bietigheimer Zeitung vom 28. November 2009

Thema Schulsozialarbeit im Gemeinderat Sachsenheim - Bestand für weitere zwei Jahre gesichert

Viel Lob gab es für die Schulsozialarbeit an der Sachsenheimer Burgfeldschule durch den Gemeinderat, der einer Fortführung und einer kooperierenden Finanzierung eines gestarteten Projektes zustimmte.

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Seit einem Jahr im Dienst: Schulsozialarbeiterin Nicole Grosche berichtete erstmals dem Sachsenheimer Gemeinderat über ihre Tätigkeit. Foto: Archiv

Von einem "guten Doppelpack" sprach Bürgermeister Horst Fiedler in der Gemeinderatssitzung am Donnerstag. Gemeint war die Entscheidung über die Fortführung der Schulsozialarbeit der Jugendhilfe Hochdorf an der Burgfeldschule sowie die Ko-Finanzierung des Projektes "SoKo Burgfeld", das im Oktober 2008 gestartet wurde. Man hätte in den vergangenen Monaten gute Erfahrungen mit der Schulsozialarbeit sammeln können, wie die Berichte der Jugendhilfe Hochdorf, der Schulsozialarbeiterin Nicole Grosche und die Stellungnahme der Burgfeldschule zeigen würden.

Auch Stadtjugendpfleger Gerhard Neuberger unterstrich das erfolgreiche Wirken in seinem Bericht im Gremium. Er bestätigte die Notwendigkeit der Arbeit, nannte den Campus des Schulzentrums Großsachsenheim als gute Voraussetzung und sah auch das Land in der Pflicht für die vielfältigen Aufgaben. Die Schulsozialarbeit wäre vor zehn Jahren noch mit einem Stigma behaftet gewesen, heute sei sie eine notwendige Ergänzung und als wichtiges Element zu sehen, meinte Neuberger zur Entwicklung.

Schulsozialarbeiterin Grosche, die ihre Arbeit im Oktober 2008 aufnahm, informierte den Gemeinderat über die gemeinsam vom Träger der Maßnahme, der Schulleitung und der Stadt als Schulträger festgelegten Schwerpunkte. Diese bestehen aus "Einzelfallhilfe", der "Arbeit mit Klassen" und der "Kooperation mit der Institution Schule", die als wichtig angesehene "Arbeit mit Gruppen" ist im Rahmen der Schulsozialarbeit zurückgestellt, da diese intensiv im Projekt "SoKo - Sozial und kompetent an der Burgfeldschule", greift.

Im Stellenumfang von insgesamt weiteren 40 Prozent, über Projektmittel und Spenden finanziert, werden darin gemeinsam mit einem Kollegen, Jungs der 5. und 6. Klasse gefördert. Die Schulsozialarbeit an der Burgfeldschule umfasst im Schnitt an den Schultagen 18 Stunden pro Woche. Der Stellenumfang beträgt ebenfalls 40 Prozent. Die Trägerschaft und fachliche Begleitung liegt bei der evangelischen Jugendhilfe Hochdorf.

Gerade in der Einzelfallhilfe entstünden viele Kontakte auf dem Pausenhof, wie die Sozialarbeiterin erklärte. Hier würden Kontaktzeiten vereinbart. Die Themen der Beratung reichten von alltäglichen Konflikten bis zum Mobbing, aber auch selbstverletzendes Verhalten wie beispielsweise Essstörungen, familiäre Probleme oder Konflikte zwischen Schülern und Lehrer.

Berichten konnte Nicole Grosche auch von Aktionen, so zusammen mit dem Jugendhaus, mit der Teilnahme eines Mädchenteams an einem kreisweiten Mädchenfußballturnier, und Vernetzungen mit Institutionen.

Bürgermeister Fiedler bekam zur Frage von Finanzierung und Fortsetzungsumfang den Rückhalt des Gemeinderats. "Wir haben einen guten Weg gefunden, das Projekt ,Soko Burgfeld gilt es durchzuziehen", so Friedrich Baumgärtner (CDU). "Die Pionierarbeit sollte unbedingt fortgesetzt werden", sprach sich auch Armin Frankenhauser (FW) für die vorgeschlagene Finanzierung aus. "Die vielfältige Arbeit ist mit 40 Prozent nicht abzudecken, will man die gute Arbeit mit Engagement weiterhin leisten", meinte Helga Niehues (SPD). Auch Günter Dick (Grüne Liste) sah dies ähnlich und sprach von einem Bedarf, der viel größer sei. Erforderlich auch für eine Nachhaltigkeit wäre es, auf eine komplette Stelle aufzustocken.

Der Gemeinderat stimmte dem Vertrag mit der Jugendhilfe Hochdorf um weitere zwei Jahre für die Schuljahre bis 2011/2012 zu. Die erforderlichen finanziellen Mittel werden entsprechend der Tarifsteigerungen um 2200 Euro auf 25 700 Euro pro Schuljahr erhöht. Zur Sicherstellung des Projekts "SoKo Burgfeld" bis Juli 2011 übernimmt die Stadt Sachsenheim die nicht gedeckte Ko-Finanzierung in Höhe von 7500 Euro.

Rudi Kern

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