Bietigheimer Zeitung vom 21.04.2010
Manfred Gläser übergibt dringend benötigte Restgeld-Spenden an vier soziale Einrichtungen. Erneut eine gute Nachricht für hilfsbedürftige Menschen vor Ort.
Bei der Spendenübergabe in unserem Verlag, von links: Martin Dengler (Betreuungsverein für den Landkreis Ludwigsburg), Bettina Weidenbach und Martina Strube (Stiftung für Mutter und Kind Invitare), Verleger Manfred Gläser, Kendra Kroll-Kunz (Kinderprojekt "Kisel" Bietigheim-Bissingen) und Andreas Walker (Evangelische Jugendhilfe/Projekt Burgfeldschule Großsachsenheim). Foto: Helmut Pangerl
Erneut eine gute Nachricht für hilfsbedürftige Menschen vor Ort: Weitere Spenden unserer Leser haben es ermöglicht, dass dieser Tage zusätzlich 13 000 Euro aus der BZ-Aktion verteilt werden konnten.
Kurz vor dem Weihnachtsfest 2009 konnte der Vorsitzende des Vereins BZ-Aktion Menschen in Not, Manfred Gläser, wie berichtet, erfreut mitteilen, dass die jüngste Aktion insgesamt rund 137 000 Euro an Spenden eingebracht hat. Das Geld wurde bekanntlich an mehrere Adressaten verteilt. Der Schwerpunkt galt dem stationären Hospiz in Bietigheim-Bissingen.
Jetzt gab es erneut Grund zur Freude bei allen Beteiligten: Der Verleger übergab aus vielen weiteren Spenden, die danach eingegangen waren, nochmals 13 000 Euro an Hilfsbedürftige. "Die BZ-Aktion geht unseren Lesern ganz offensichtlich nahe. Sie wissen, dass das Geld effektiv, ohne jegliche Abstriche, eingesetzt wird", erinnerte Gläser an die in 2009 in dieser Höhe kaum erwarteten Summen. Mit Dank an die Spender freute er sich, dass damit soziale Einrichtungen ihre segensreiche Werke fortsetzen können.
Von den 13 000 Euro gingen 4000 Euro an ein Projekt an der Burgfeldschule in Großsachsenheim, das vom Verein Hochdorf evangelische Jugendhilfe im Kreis Ludwigsburg angeboten wird. Es handelt sich um eine dreijährige Maßnahme der Gewaltprävention, die unter dem Namen "soko Burgfeld - sozial und kompetent in der Burgfeldschule" Schülern der fünften und sechsten Klasse mit Migrationshintergrund zur persönlichen Entwicklung helfen soll.
Ähnlich dankbar wie Jugendhilfe-Vertreter Andreas Walker äußerte sich auch Kendra Kroll-Kunz zu einer Spende über 3000 Euro, die sie für das Kinderprojekt "Kisel" der Psychosozialen Beratungs- und ambulanten Behandlungsstellen für Suchtgefährdete und Suchtkranke in Bietigheim-Bissingen (Diakonie) bekam. Insgesamt 22 Kinder und junge Erwachsene von suchtkranken Eltern werden hier betreut, machen Freizeiten und anderes mehr. Eine Selbsthilfegruppe für junge Erwachsene soll eingerichtet werden.
Um psychisch kranke, alte und Menschen mit Behinderung kümmert sich der Betreuungsverein für den Landkreis Ludwigsburg. Er hilft solchen Menschen, die ganz allein oder in Heimen leben, in Angelegenheiten wie Vollmachten, Patienten-Verfügungen, Behördengängen und vielen anderen Problemfällen mehr. Der Verein organisiert auch Informationsveranstaltungen. Die 3000-Euro-Spende, die Martin Dengler am Montag entgegennehmen konnte, wird ebenfalls dringend benötigt, wie es bei der Übergabe in unserem Verlag hieß.
Sinkt bei der einen oder anderen Hilfsgemeinschaft die staatliche oder kommunale Unterstützung von Jahr zu Jahr, fällt ganz aus oder bleibt seit vielen Jahren trotz erheblich gestiegener Aufgaben gleich, so finanziert sich die Stiftung für Mutter und Kind Invitare Ludwigsburg ganz aus Spenden. Groß war deshalb am Montag die Freude bei Martina Strube und Bettina Weidenbach, als sie für Invitare ebenfalls 3000 Euro erhielten.
Diese wichtige Einrichtung ermutigt hilfsbedürftige Frauen im gesamten Landkreis Ludwigsburg, Babys auszutragen und nicht abzutreiben. Der materielle und seelische Beistand für Mutter und Kind ist langfristig ausgerichtet. Pro Jahr bis zu 300 Beratungsgespräche reflektieren den Bedarf. Invitare hat sein Haus in Ludwigsburg inzwischen saniert und erweitert, braucht somit auch Mobilar, zumal man auch eine Notunterkunft eingerichtet hat. Das Geld kommt also auch hier gerade recht.
In ihren Dankesworten - Martin Dengler: "Wir sind so was von froh!" - berichteten die Spenden-Empfänger auch von spürbaren Einbrüchen bei den Spenden 2009. Manche Firma und mancher Privatmann mussten demnach passen. Um so erstaunter war man über die hohe Spendenbereitschaft für die BZ-Aktion auch in Krisenzeiten. VON WALTER CHRIST