Ludwigsburger Kreiszeitung vom 19. Februar 2011

Abschied von Zivis
Offen, wie es ab 30. Juni ohne Ersatzdienst weitergeht

(red) – Die evangelische Jugendhilfe hat im Rahmen der Gesamtkonferenz feierlich ihre letzten beiden Zivis in Hochdorf verabschiedet.

Am 21. Februar 1972 begann der erste Zivildienstleistende in Hochdorf seinen Ersatzdienst. Damals war es noch eine langwierige und schwierige Angelegenheit zu verweigern. Auch dauerte der Dienst zwei Jahre.
In den knapp 40 Jahren wurden es dann 186 junge Männer, die sich mit Ihrem Engagement in den verschiedensten Bereichen in der evangelischen Jugendhilfe Hochdorf im Landkreis Ludwigsburg einbrachten. Das Spektrum war sehr breit.
Neben der Unterstützung im pädagogischen Bereich der Wohngruppen gab es Aufgaben im handwerklichen Bereich, in der Verwaltung und in der Küche. Es war oft der erste Kontakt der jungen Männer mit einer sozialen Einrichtung und deren Aufgabenfeldern. Für einige wurde es zur Berufung, für andere waren es wichtige Lebenserfahrungen.
Diese Möglichkeit endet nun am 30. Juni - dem offiziellen Ende der Wehrpflicht und damit auch des daran gekoppelten Zivildienstes. Für die sozialen Einrichtungen ist das laut Jugendhilfe ein schwerer Schlag, weil es keinen vergleichbaren Ersatz gebe. Die Regierung will einen Bundesfreiwilligendienst einführen. Genauere Informationen darüber sollen die Einrichtungen im März erhalten.
Die evangelische Jugendhilfe Hochdorf hat sich im Rahmen ihrer Gesamtkonferenz feierlich von den letzten beiden Zivis, Matthias Skuballa und Johannes Schmid, verabschiedet. Der Vorstand dankte ihnen für Ihren Einsatz und sie bekamen unter großem Applaus der Mitarbeiter zwei Pakete voller süßer Überraschungen.
Am 28. Februar 2011 haben die beiden dann ihren letzten Arbeitstag und die Ära Zivildienst ist in Hochdorf Vergangenheit.

Matthias Skuballa und Johannes Schmid (von links) sind die letzten Zivis der Evangelischen Jugendhilfe Hochdorf.