Bietigheimer Zeitung vom 30. November 2011
BZ-Aktion Menschen in Not: Unterstützung für "SoKo Burgfeld" in Sachsenheim
Im Rahmen der BZ-Aktion Menschen in Not wird das Projekt „SoKo Burgfeld“ unterstützt. Mit einer Spende kann man einen Beitrag dazu leisten, die Sozialkompetenz von Schülern zu stärken.
Wenn Nicole Grosche sich an die Erlebnisse des vergangenen Wochenendes erinnert, kommt sie ins Schwärmen: „Einige der Jungen haben gerade einen richtigen Sprung gemacht!“ Jonas Helferstorfer, der gemeinsam mit der Schulsozialarbeiterin an der Sachsenheimer Werkrealschule das Projekt „SoKo Burgfeld“ mit betreut, gibt seiner Kollegin recht.
Zusammen mit zehn Jugendlichen aus der fünften und sechsten Klasse hatten sie das Wochenende in einer Unterkunft in Zaisersweiher verbracht, um im Rahmen sogenannter „Intensivtage“ einmal ganz ohne den Zeitdruck des schulischen Alltags arbeiten zu können. Die Jugendlichen hatten hierbei unter anderem die Möglichkeit, ihre Ziele für die Zukunft zu benennen. „Bogenschießen war dabei ein echtes erlebnispädagogisches Highlight“, sagt Grosche. „Soko Burgfeld“ steht für „sozial und kompetent in der Burgfeldschule“.
Voller Körpereinsatz: Nicole Grosche und Jonas Helfertorfer (links hinten) und ihre Gruppe. Foto: Martin Kalb
An einem Tag in derWoche erhalten insgesamt zehn Schüler besondere Unterstützung für ihrer persönliche Entwicklung. „SoKo ist nur für Jungs“ steht auf einem Flugblatt, das über die Konzepte des Angebots informiert. Dieses findet im Rahmen des Wahlpflichtbereichs der Ganztagesschule statt. Die beiden Sozialarbeiter vermitteln den Jugendlichen hierbei ein Bewusstsein für Regeln und Grenzen, schulen die Selbst- und Fremdwahrnehmung und behandeln zudem Themen aus dem Bereich der Gewaltprävention. Für die Zusammensetzung der „SoKo“-Gruppe, die jeweils für ein Schuljahr besteht, werde ganz gezielt auf eine besondere „Mischung“ geachtet. Laut Grosche nehmen sowohl sehr extrovertierte als auch besonders introvertierte Schüler an dem Angebot teil.
Auch Schüler, deren Sozialverhalten sich nicht in einer dieser beiden Kategorien einordnen lasse, beteiligen sich an der Unterrichtseinheit. Als die „SoKo“-Idee 2008 erstmals umgesetzt wurde, hatte man noch verstärkt Jugendliche mit Migrationshintergrund im Blick, erinnert sich Dorothee Kocher von der Fachleitung der evangelischen Jugendhilfe Hochdorf. Seit einiger Zeit werde das Angebot aber nicht mehr ausschließlich von Jugendlichen mit Migrationshintergrund in Anspruch genommen, so Grosche. Der freie Jugendhilfeträger Hochdorf trägt seit 2008 im Auftrag der Stadt Sachsenheim die Schulsozialarbeit an der Burgfeldschule. Der Sachsenheimer Gemeinderat hat sich in seiner jüngsten Sitzung dafür ausgesprochen, die Schulsozialarbeit weiter auszubauen – sprich: die bisherige 0,6-Stelle auf eine 0,9-Stelle aufzustocken. In diesem Zusammenhang kommenMittel von Land und Bund zum tragen. Doch trotz dieser Gelder ist das Projekt zusätzlich auf Spenden aus der BZ-Aktion Menschen in Not angewiesen.
Von Michael Krauth