Zukunft geben - Fliegen lernenZukunft geben - Fliegen lernen

Ludwigsburger Kreiszeitung vom 24. September 2012

Hoch hinaus können Kinder und Jugendliche bei „High Village“-Familienfest der evangelischen Jugendhilfe

„Wenn man runterguckt würde man vielleicht Angst bekommen. Aber ich schaue ja nicht runter“: So schildert Angelina ihre Erfahrungen an der Kletterwand.

Woher sie das weiß? „Ich bin schon öfter an solchen Wänden hochgeklettert“, erzählt die Neunjährige, während sie sich für ihren Klettertrip auf dem Kinder- und Familienfest der evangelischen Jugendhilfe rüstet. Daher weiß sie auch schon, worauf man besonders gut aufpassen muss. „Es kann passieren, dass man von den Griffen abrutscht.“ Doch für den Fall des Falles ist ja Andreas Reinecke da. Der Mitarbeiter der evangelischen Jugendhilfe in Hochdorf sichert Angelina bei ihren Klettertrips über einen Seilzug. Und dann geht es an die Wand.

2012 09 24 lkz junge kletterer sammeln selbstvertrauen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Was auf den ersten Blick nur nach Spiel und Spaß aussieht, ist für die Kinder auch eine wichtige Erfahrung, sagt Reinecke. „Manche gehen das Klettern mutig an. Andere haben Probleme mit der Höhe und arbeiten sich dann Zentimeter für Zentimeter nach oben.“ Und oben angekommen stellten sie dann fest, dass sie gerade etwas, das sie sich erst gar nicht zugetraut hatten, eben doch geschafft haben. „Dann sind sie stolz auf sich und das, was sie geleistet haben“, sagt Reinecke. „Auf diese Weise gewinnen die Kinder und Jugendlichen an Sicherheit- auch in anderen Bereichen“. Angelina hat sich inzwischen eine neue Herausforderung vorgenommen, nachdem sie die Kletterwand samt der Schrägstelle gemeistert hat, will sie sie nun mit zugebundenen Augen bezwingen.
Dass die jungen Besucher sich ausprobierten und ihre Fähigkeiten testeten, das sei auch das Ziel von „High Village“, erläutert Claudia Obele, die Leiterin der evangelischen Jugendhilfe in Hochdorf. Daher lautet das Motto des diesjährigen Kinder- und Familienfestes „Manege frei für Hochdorf“. Nach Herzenslust dürfen die Kinder vor dem Gebäude der Jugendhilfe spielen und toben- und der Schulweg verwandelt sich an diesem Tag in einen einzigen großen Kinderspielplatz, auf dem neben der Kletterwand noch viele weitere Attraktionen für die jungen Besucher aufgebaut sind: So ist zwischen zwei Bäumen ein Slackline-Seil zum Balancieren gespannt, und für die ganz Kleinen gibt es eine Hüpfburg.
Zum achten Mal bereits veranstaltete die Jugendhilfe das Fest. Im Jahr 2005 anlässlich des 50-Jahr-Jubiläums der Einrichtung habe man es zum ersten Mal organisiert. Inzwischen habe es sich als fester Termin im Kalender etabliert. „Wir feiern es immer am Sonntag nach dem Weltkindertag“. Dieser sei auch der eigentliche Anlass dafür.
Auch für Ingrid Aktelligül ist „High Village“ zu einem festen Termin im Familienkalender geworden. Die junge Mutter aus Hochdorf kommt jedes Jahr mit ihren drei Söhnen Aden, Asim und Akin. „Es ist einfach eine schöne Gemeinschaft. Alle machen mit“, sagt sie, während sie ihren Jüngsten, den dreijährigen Akin, beim Toben in der Hüpfburg beobachtet. Ihre beiden ältere Söhne, der zehnjährige Aden und der siebenjährige Asim, machten bereits bei den Aufführungen mit, die im Zelt dargeboten wurden. Für den Verein Hobbybude hat die Mutter frischen Kuchen gebacken.
Die Hobbybude ist nicht die einzige Einrichtung, die sich beteiligt. Neben ihr wirken noch weitere Hochdorfer Vereine sowie die Tanzwerkstatt, die Grundschule und die Musikschule Remseck mit. „Das Bühnenprogramm wird nur von den Kindern und Jugendlichen gestaltet“, betont die Jugendhilfe-Leiterin Obele. Selbst in den Vorführungspausen ist etwas gebotet: Mitarbeiter führten Besucher durch die Wohngruppe. (Von Luitgard Gröger / Bild vom Karin Rebstock)

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