Amtsblatt Remseck vom 21. März 2013
CDU Kreisräte des Jugendhilfe- und Sozialausschusses informieren sich vor Ort
Viele Fragen zu den einzelnen Jugendhilfeangeboten von den CDU-Kreisräten Heike Breitenbücher, Bürgermeister Ralf Trettner, Bürgermeister Steffen Bühler und Dr. Andreas Strohm wurden von der Vorstandsvorsitzenden der Jugendhilfe Hochdorf, Claudia Obele, und dem Kaufm. Vorstand Andreas Walker, am 14. März beantwortet.
Nach einer kurzen Vorstellung der fast 60-jährigen Einrichtung und ihrer aktuellen Angebote an 15 Standorten im Landkreis Ludwigsburg stand zu Beginn der stationäre Bereich und hier vor allem das Leben in den Wohngruppen im Mittelpunkt des Interesses. Was braucht es, um das aus den Fugen geratene Leben der Kinder und Jugendlichen in kurzer Zeit wieder zu stabilisieren? Wie schafft man es, die Jugendlichen bis zum 18. Lebensjahr auf die Selbständigkeit vorzubereiten, weil zu diesem Zeitpunkt die Jugendhilfemaßnahmen oft enden? Beim anschließenden Durchgang durch die Wohngruppe Waldvögel erläuterte Betreuerin Isabell Helle den Alltag der acht Jugendlichen. Dabei erfuhren die Kreisräte, dass ein Schwerpunkt die Erlebnispädagogik ist, weil dadurch das Selbstvertrauen und der Gruppenzusammenhalt gefördert werden können.
Wie bewerkstelligt es die Jugendhilfe Hochdorf, sich bei den Veränderungen und Entwicklungen im Umfeld der Jugendhilfe mit ihren Angeboten aktuell zu bleiben? Diese Frage von Dr. Strohm wurde von Claudia Obele am Beispiel der Einführung der Ganztagesschule erläutert. Die Kinder sind immer länger in der Schule. Eine gute Vernetzung von Schule und Jugendhilfe ist Voraussetzung für eine gelingende Zusammenarbeit zum Wohl der Kinder. Da sind die Erfahrungen der Jugendhilfe Hochdorf mit der Schulsozialarbeit in Sachsenheim und Besigheim sowie den ambulanten Gruppen in Aldingen, Ludwigsburg und bald in Großbottwar für eine Vernetzung Schule und Jugendhilfe sehr hilfreich.
Zum Thema Schule passte auch die Frage über den Umgang mit Schulausschlüssen von Frau Breitenbücher. Sie bemängelte, dass diese Zeit ohne Aufarbeitung der Gründe des Schulausschlusses stattfindet. Genau hier setzt das trägerübergreifende Projekt COMEBACK der Jugendhilfeeinrichtungen im Landkreis an, das noch dieses Jahr starten soll. Dabei wird den Gründen des Schulausschlusses bei Gesprächen mit den Beteiligten (Schüler, Lehrer, Eltern) nachgegangen und daran gearbeitet.
Bürgermeister Bühler erkundigte sich abschließend über die Fachstelle STELLWERK. Seit zwei Jahren betreibt die Jugendhilfe Hochdorf die Anlauf- und Beratungsstelle in Ludwigsburg für grenzverletzende Jugendliche, deren Eltern und Bezugspersonen. Die Beratungsstelle mit ihren zwei Mitarbeitern ist voll ausgelastet. Die Fälle sind sehr zeitintensiv, vor allem wenn es innerhalb von Familien zu Übergriffen kommt. Die Fachstelle STELLWERK wird über den Kreis Ludwigsburg finanziert und soll ein ständiges Angebot werden.
Viele neue Eindrücke über die herausfordernde Arbeit, die in der Jugendhilfe Hochdorf von 80 Mitarbeitenden geleistet wird, nahmen die vier Kreistagsmitglieder in den über zwei Stunden mit. „Vielen Dank, dass wir heute zu Ihnen kommen durften. Wieder einmal hat mich der Besuch bei Ihnen sehr berührt - Sie und Ihre Mitarbeiter leisten eine wertvolle Arbeit!“ bedankte sich Frau Breitenbücher hinterher in ihrer Mail.