Ludwigsburger Kreiszeitung vom 01. März 2014

Gebürtiger Bayer geht mit Wohltätigkeitsaktion als Vorbild für andere voran (von Oliver Hahn)
In sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter verbreiten sich neue Trends in Windeseile. Ein perfektes Beispiel dafür ist die sogenannte „Biernominierung“. Hierbei filmen sich vor allem Jugendliche dabei, wie sie einen halben Liter Bier, auf einen Satz herunterkippen.

Nach der erfolgreichen Absolvierung nominieren sie drei Facebook-Freunde. Sollten diese die Herausforderung nicht innerhalb von 24 Stunden meistern, müssen Sie dem Herausforderer einen Kasten Bier ausgeben.

Tausende von Facebook-Nutzern haben bereits teilgenommen, doch mittlerweile entsteht ein Gegentrend, viele der Auserkorenen spenden lieber als zu exen – das Getränk in einem Satz herunterkippen. Zu diesen Personen gehört auch der 20-jährige Michael Janssen. Auch er wurde zum schnellen Umtrunk aufgefordert, doch er entschied sich stattdessen, fünf Kisten Fruchtsaft an die evangelische Jugendlife Hochdorf zu spenden.

„Die Rockband Vait aus meiner Heimatstadt bei Rosenheim rief zu dieser Gegenbewegung auf. Ich war sofort von der Idee überzeugt“, so der Bayer, den es aufgrund seines Studiums ins Schwabenländle zog. Nachdem er nach der Übergabe noch mit Jugendhilfe-Vorstand Andreas Walker zusammen-saß, riefen die beiden die Aktion „Spenden statt Exen“ ins Leben. Anstatt zu trinken, können Jugendliche Sach- oder Geldspenden an die Saft-Aktion übergeben.

Mit dem Erlös wird das Projekt „Medienscout“, bei dem Heranwachsenden der richtige Umgang mit Medien beigebracht wird, unterstützt. Breits 500 Euro wurden so gesammelt. „Wir erfahren einen großen Zuspruch“, freut sich Walker. Unter den Fans der Kampagne ist unter anderem Fußball-Nationalspielerin Leonie Maier.

Auch Michaels Freunde finden die Idee klasse: „Meine Freunde und die Band Vait sind richtige Fans des Saft-Projekts“, berichtet der Bayer. Über die neue Facebook-Seite „Jugendhilfe Hochdorf“ wollen Janssen und Co. nun weiter informieren.

Andreas Walker (links) und Michael Janssen bei der Übergabe.