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Bietigheimer Zeitung vom 25. Juni 2014

Berufswege-Projekt an der Friedrich-Schiller-Schule startet im Herbst ins dritte Schuljahr.
Schüler an der Friedrich-Schelling-Schule in Besigheim können sich ab Klasse acht mit Hilfe eines ehrenamtlichen Paten auf ihr späteres Berufsleben vorbereiten.

Besigheim. Der Übergang von der Schule ins Berufsleben bedeutet einen wesentlichen Schritt im Leben eines jungen Menschen. Vielen Haupt- und Werkrealschülern fällt dieser Wechsel schwer. Schließlich sind die beruflichen Perspektiven nicht immer rosig. Dies hatte die heutige Schulleiterin der Friedrich-Schelling-Schule, Renate Opiolla, noch während ihrer Zeit als Konrektorin erkannt und deshalb im Herbst 2012 ein Projekt initiiert. Seitdem kümmern sich an der Schule bei Bedarf ehrenamtliche Paten um Schüler ab Klasse acht und bereiten sie allmählich auf deren späteres Berufsleben vor.

Organisiert und betrieben wird das Berufswege-Paten-Projekt als Angebot an die Schüler von der städtischen Jugendberufshilfe. Koordinator ist Andreas Reinecke von der Evangelischen Jugendhilfe Hochdorf, der sich zurzeit das Aufgabenfeld der Jugendberufshilfe mit der städtischen Fachkraft Nicole Petzold teilt.
Im Gespräch mit Bietigheimer, Sachsenheimer, Bönnigheimer Zeitung betonten Reinecke und Petzold, die Schüler könnten die Unterstützung durch die Paten beim Übergang ins Berufsleben freiwillig in Anspruch nehmen - ein Zwang sei damit nicht verbunden. Wenn ein Schüler in der achten Klasse Hilfe bei der Berufsfindung benötigt, kann sich die Klassenlehrerin oder der Klassenlehrer an Reinecke wenden, der zwei mal in der Woche vormittags an der Schule ist. Seitens der Schule trägt der jetzige Konrektor Jürgen Ruf das Berufswege-Paten-Projekt mit. Derzeit betreuen laut Reinecke 13 Paten insgesamt 18 Schüler der Klassen acht und neun. Die freiwilligen Helfer unterstützen die Jugendlichen bei der Suche nach Praktikumsstellen sowie beim Ausfüllen von Bewerbungsunterlagen und geben ihren Schützlingen Tipps, wie sie sich bei Vorstellungsgesprächen verhalten sollen.

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An der Friedrich-Schelling-Schule in Besigheim geht das Berufswege-Paten-Projekt für Schüler ab der achten Klasse nach den Sommerferien in die dritte Runde. Foto: Helmut Pangerl

Im Regelfall kümmert sich ein Berufswege-Pate um einen Schüler und bleibt dann auch ab der achten Klasse über zwei oder drei Schuljahre hinweg bis zum Schluss dessen Ansprechpartner. Eine gewisse Verbindlichkeit verleiht der Kooperation zwischen dem Paten und dem Schüler eine schriftliche Vereinbarung, die gleich am Anfang geschlossen wird. Darin sichern sich beide Parteien gegenseitig die Bereitschaft zu, einen aktiven Part zu spielen. Zudem werden Zuverlässigkeit und Transparenz im Miteinander vorausgesetzt. "Wir treffen uns nicht immer regelmäßig, aber meistens in einem Raum im Schulgebäude", berichtete Michael Zander, der seit dem Projektstart als Berufswege-Pate unterwegs ist. Laut Petzold kommt es jedoch auch vor, dass die Zusammenkünfte im Jugendhaus oder sogar auch zuhause beim Schüler stattfinden. Reinecke hob den "Beziehungsaspekt" hervor: "Es braucht oft eine gewisse Zeit, bis sich Pate und Schüler richtig kennen gelernt haben."

Eine Art Nachhilfe im Schulunterricht dürften sich die Schüler und deren Eltern nicht versprechen, stellte Reinecke klar. Eines der Ziele des Projekts sei es vielmehr, Schulabgängern, die aus unterschiedlichen Gründen Kommunikationsprobleme mit ihren Eltern hätten, Hilfestellung beim Einstieg in die Ausbildung zu gewähren. Weil das Projekt erst seit rund zwei Jahren läuft, werden nun zum Herbst wieder neue ehrenamtliche Kräfte gesucht, die bereit sind, einen Schüler der Friedrich-Schelling-Schule ab der achten Klassenstufe zu betreuen.
"Unser Projekt geht nach der Sommerpause in die dritte Runde", erklärte Reinecke. Zander ist übrigens derzeit der einzige Rentner unter den Paten. Nach Aussage von Reinecke stehen alle anderen Berufswege-Paten noch mehr oder weniger im Berufsleben und engagieren sich nebenher im Sinne des Projekts. Wer nach den Sommerferien ab dem neuen Schuljahr eine Patenschaft übernehmen möchte, kann sich an die Friedrich-Schelling-Schule wenden.
www.friedrich-schelling-schule.de (VON CHRISTIAN BRINKSCHMIDT)

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